Die zweite Handball-Mannschaft des SV Beckdorf hat in der Landesliga einen Lauf. Nach acht Saisonspielen stehen acht Saisonsiege auf dem Konto, 16 Pluspunkte und die effizienteste Tormaschine aller 14 Mannschaften. Die nächsten vier Spiele werden allerdings erst zeigen, ob der SV Beckdorf II als Aufsteiger in die Verbandsliga in Frage kommt. Das fängt mit dem Kreisderby am Sonnabend um 16 Uhr (Auf dem Delm) gegen den VfL Fredenbeck III an.
Der Verbandsliga-Aufstieg ist seit Jahren das Ziel der zweiten Beckdorfer Mannschaft. Nur in diesem Jahr hat der Verein dafür ernsthaft die Weichen gestellt. „Wir haben professionellere Strukturen geschaffen“, sagt der ehrgeizige Trainer Klaus Meinke. Die Mannschaft verbringe viel Zeit miteinander, auch außerhalb der Sporthalle. Früher wurde das Team eher stiefmütterlich behandelt.
„Ich hoffe auf den Aufstieg. Ich will ihn unbedingt“, sagt Meinke. Mit einer zweiten Mannschaft in der Verbandsliga böten sich für junge Talente ganz andere Möglichkeiten. „Junge Leute können dort ihre Karriere starten“, sagt der Trainer. Der Trainer der ersten Mannschaft in der Dritten Liga, Lars Dammann, sieht die Zweite als möglichen Verbandsligisten als „Sprungbrett“ und als „Perspektive“. Der Verein überdenkt zudem gerade sein Jugendkonzept und fängt dabei ganz unten bei den Minis an. Ideen haben die Verantwortlichen im Kopf. Weil die Kinder, die Handball spielen wollen, weniger geworden sind, seien sogar Kooperationen mit den Vereinen in Hollenstedt und Buxtehude denkbar. Bis die Talente letztlich da sind, vergeht noch viel Zeit.
„Es muss nach oben gehen“, sagt Klaus Meinke. Er hat dabei das Gesamtkonstrukt im Auge, setzt darauf, dass sich die erste Mannschaft lange in der Dritten Liga hält und die zweite langfristig sogar in die Oberliga aufsteigt. Letzteres setze allerdings größere finanzielle Möglichkeiten voraus. Dem Klub werde in der Landesliga unterstellt, gerade den neuen Spielern Geld für die Einsätze zu zahlen. Klaus Meinke kennt die „Gerüchte“ und weiß, wer sie kolportiert. „Geld gibt es nicht“, sagt Meinke mit Nachdruck.
Die Namen seiner Spieler sind durchaus prominent. Philipp Grote sammelte Drittliga-Erfahrung in Horneburg und Bremervörde, Benjamin Hagen spielte bereits Bundesliga, Thorben Dittmer, Tim Völkers und René Brumpreuksch und einige mehr dritte Liga. Gerade bei der Verpflichtung einiger Neuzugänge nutzte Klaus Meinke seine Beziehungen aus, persönliche und welche, die er selbst als hochklassiger Spieler gesammelt hat. Viele der Neuen sind ehemalige Weggefährten des Trainers. Dann klappt die Rekrutierung auch besser. Mit der Perspektive Verbandsliga oder sogar Oberliga hat Meinke Spieler angelockt. Der Kader ist mittlerweile so groß, dass Leistungsträger, die arbeiten müssen oder verletzungsbedingt ausfallen, ersetzt werden können.
Die Mannschaft kennt in dieser Saison nur Siegestaumel. Selbst in der Vorbereitung schlug Beckdorf die zweite Mannschaft vom VfL Fredenbeck, die zwei Klassen höher spielt. Meinke hat nun als Trainer die Aufgabe, dass die Spieler nicht „auf dem hohen Ross reiten“. Er schätzt den Verlauf der bisherigen Saison so ein, dass die richtig starken Gegner jetzt erst kommen. Zunächst Fredenbeck, das nach drei Niederlagen in Folge unter Erfolgsdruck steht, dann der TV Langen, der ebenfalls ungeschlagen ist, danach Rotenburg und Stedingen.
Aus Fredenbeck kam bereits eine Kampfansage. „An einem guten Tag können wir jeden schlagen“, sagt Fredenbecks Spielertrainer Christoph Böhling. Mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Maik Heinemann, mittlerweile 42 Jahre alt, bietet der VfL den wohl erfahrensten aktiven Handballer des Landkreises Stade auf.
Spiel in Langen
Der SV Beckdorf tritt am Sonnabend, 30. November, um 14 Uhr beim bis dato ebenfalls ungeschlagenen TV Langen an. Die Mannschaft hat einen Fan-Bus gemietet. Abfahrt in
Beckdorf ist um 11.30 Uhr.
Die Fahrt kostet maximal zehn Euro. Anmeldung bei Klaus Meinke unter 0 160 97 33 25 36
Bericht: Tageblatt
Foto: Werner Hillemann
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