Der SV Beckdorf kommt immer besser in Tritt. Beim Jacob-Cement-Cup des Oberligisten SV Fortuna Neubrandenburg konnte die Mannschaft von Trainer Daniel Untermann neben dem Gastgeber auch den Ribnitzer HV, trainiert von Ex-Nationalspieler Jörn Schläger, sowie den Drittligisten vom HSV Insel Usedom schlagen und sich damit ungeschlagen die Trophäe sichern.
Nachdem am Donnerstag im Spiel gegen den VfL Fredenbeck in der ersten Hälfte nicht viel zusammenlief, Rückraum-Youngster Torben Ankersen mit einer verdrehten Fußwurzel früh ausschied und der Angriff insgesamt zu harmlos gegen die ausgezeichnet stehenden Gastgeber agierte, entschied man nach einem 7:14 Halbzeitstand die zweite Hälfte knapp für sich. „Wir waren erstens nicht gut, zweitens nicht bissig und drittens war Fredenbeck an dem Tag einfach besser und drei Wochen in der Vorbereitung uns voraus. So wissen wir aber, dass wir noch viel härter arbeiten müssen und haben unsere Schwachstellen aufgedeckt bekommen.“, sagte Trainer Untermann nach der Partie.
Nach einer weiteren Trainingseinheit am Freitag, ging es für das Beckdorfer Team am Samstag nach Mecklenburg-Vorpommern. Untermann hatte die Entfernung bewusst gewählt, um den ligaüblichen Reisestress auch in die Vorbereitung zu transportieren.
Doch die Kilometer waren schnell aus den Beinen geschüttelt. Angeführt von einem überragend aufgelegten Maris Versakovs gaben sich die Beckdorfer ein Stelldichein mit dem Drittligisten von der Insel Usedom. Mit schnellen Beinen und harter Hand kauften die Untermänner dem Favoriten den Schneid ab. Bereits zur Halbzeit (Spielzeit 2×20 Minuten) führte der SV Beckdorf mit 12:9. Dass dies so bleiben sollte, dafür sorgte auch der treffsichere Markus Bowe, der aus sechs Würfen ebenso viele Treffer erzielte. Doch die Usedomer ließen sich nicht abschütteln. Mit der Einwechslung von Stefan Stielert kam der Matchwinner auf das Parkett. In Serie entschärfte er die Geschosse und schickte seinen langjährigen Mannschaftskameraden Bowe auch auf Konterreise. Dieser setzte auch den Schlusspunkt zum 23:20 Sieg. „Das ist toll.“, befand Arvis Juzups in ausführlicher Manier nach dem Abpfiff mit einem strahlenden Gesicht.
Nach nur zehn Minuten Regenerationszeit musste man sich gegen den Gastgeber behaupten. Ausgeruht und ohne Trainingslager in den Beinen, wussten die Spieler von Neubrandenburgs Trainer Ralf Böhme auch deutlich besser zu gefallen als noch eine Woche zuvor in Beckdorf. Die Beckdorfer hatten allerdings eine klare Marschroute vorgegeben bekommen, die auch konsequent umgesetzt wurde. In der ersten Hälfte sich im Tempo zurücknehmen, um in Halbzeit zwei zum Sturm zu blasen. Die Rechnung ging vollends auf. Konterspezialist Henning Scholz rannte dem Gegner förmlich davon, Vito Clemens traf aus allen Lagen und auch Till-Oliver Rudolphi setzte gefährliche Akzente im Angriff. So drehten die Beckdorfer den 8:10 Pausenstand in einen 22:17 Sieg, worüber vor allem auch der Kapitän froh war. „Wir mussten uns ganz schön strecken, aber am Ende war es ja von Erfolg gekrönt.“, so Scholz.
Nach zweistündiger Pause wollte der SV Beckdorf nun den Turniersieg holen. Mit dem Ribnitzer HV stellte sich das Team von Ex-Nationalspieler Jörn Schläger vor. Der MV-Oberligist ging ambitioniert ins Spiel, hielt in der Anfangsphase gut mit, wurde dann aber gnadenlos überrannt. Mit Ole Werner und Tim Kahrs wussten vor allem zwei Neuzugänge zu gefallen. Als beim 24:17 der Abpfiff erfolgte, war der Turniersieg in Sack und Tüten.
Neben dem Pokal räumten die Beckdorfer auch sämtliche persönlichen Auszeichnungen ab. Zum besten Torhüter des Turniers wurde Stefan Stielert von allen Trainern einstimmig gewählt, während die Wahl zum besten Spieler auf Henning Scholz fiel. Dieser wurde noch doppelt ausgezeichnet, denn auch die Torjägerkanone konnte er sich sichern.
„Wir haben jetzt in einer Woche fünf Spiele absolviert, eines davon verloren. Das ist gut, aber nicht sehr gut. Denn selbst wenn wir auch das fünfte gewonnen hätten, gäbe es immer Verbesserungspotential. Oder wie die Spieler das formulieren würden ‚was zu meckern‘.“, schmunzelte Untermann nach der Siegerehrung und hofft auf eine baldige Rückkehr von Ankersen und Völkers.
Am kommenden Wochenende treten die Beckdorfer dann bei der HT Norderstedt zum HTN-Ländercup an. Für Ole Werner ist es eine schnelle, wenn auch kurze Rückkehr zu seinen Wurzeln, spielte er vor seinem Wechsel doch immerhin 16 Jahre für die Hamburger.
Torschützen:
Scholz (23/5), Versakovs (15/3), Bowe (14), Clemens (13), Werner (8), Rudolphi (4), Jansen (4), Kahrs (3), Ankersen (1)
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