Versakovs kehrt mit Beckdorf an alte Wirkungsstätte zurück
Gleißendes Scheinwerferlicht – die Teams stehen im Gang zum Einlauf bereit. Fanfaren ertönen und unter tosendem Beifall der ausverkauften Heinz zu Jührden Sporthalle zu Edewecht laufen sie ein. 2. Bundesliga – das Abenteuer beginnt in der 21.000 Seelen-Gemeinde. Mittlerweile ist der Anpfiff zu diesem Spiel sechs Jahre her und alles hat sich verändert. Alles? Mitnichten, denn handballverrückt sind sie noch immer in Edewecht. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2011, meldete man 2013 Insolvenz an und zog sich in die Verbandsliga zurück. Dort gelang den Edewechtern der sofortige Aufstieg als Meister.
Für einen Beckdorfer ist das Spiel am Samstag eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Regisseur Maris Versakovs kam im Januar 2010 zum damaligen Zweitligisten. „Wir hatten damals ein gutes Team und mit Arek Blacha einen super Trainer.“, erinnert sich der Beckdorfer Mittelmann zurück. Besonders die Derbys gegen Wilhelmshaven und Varel sind ihm in Erinnerung geblieben. „Ich hatte handballerisch eine schöne Zeit in Edewecht. Wirtschaftlich war es allerdings alles andere als schön.“, beschreibt Versakovs die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die den Edewechtern dann irgendwann zum Verhängnis wurde. Dennoch freut er sich auf die Zuschauer auf den Rängen, auch wenn er sie jetzt lieber nicht mehr jubeln hören möchte. „Wir sind seit letzter Woche alleiniger Spitzenreiter, das wollen wir auch bleiben.“, gibt er die klare Marschrichtung vor.
Sein Trainer Daniel Untermann wird allerdings nicht müde, gebetsmühlenartig vor jedem Gegner zu waren. Vor allem aber die Edewechter hatten es dem Beckdorfer Coach bereits in seiner Saisonprognose angetan. „Edewecht hat sich einen für mich passenden Kader zusammengestellt. Auch wenn sie gerne auf Understatement machen, aber man braucht sich für einen guten Kader ja nicht entschuldigen.“, so Untermann. Die holprigen Ergebnisse zum Saisonstart seien normal für ein neu formiertes Team, der absolute Kantersieg in der letzten Woche zu Hause gegen Bremervörde sei Beleg für die Leistungsstärke der Gastgeber.
Untermann selber hat nach wie vor damit zu tun, einen gesunden Kader ins Rennen zu werfen. Nach seiner guten Leistung bei den erfolgreichen Qualifikationsspielen der lettischen Nationalmannschaft kehrte Arturs Kugis mit einer Muskelverletzung nach Beckdorf zurück. Und als wäre das nicht genug, musste der 3. Torwart, Dennis Zjezdzalka, am Dienstag verletzt ins Krankenhaus gefahren werden. Doch es gibt auch Licht am Ende des Tunnels. So nahm Rückraum-Shooter Vito Clemens nach zweimonatiger Pause diese Woche wieder das erste Mal den Ball in zuvor gebrochene Hand. „Wir werden aber nichts überstürzen, auch wenn Vito auf seinen zweiten Auftritt in dieser Saison brennt.“, dämpft Untermann die Euphorie, wohlwissend, wie wichtig die Auftritte der nächsten Wochen für den restlichen Saisonverlauf sein werden.
„Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen und dazu bedarf es eines erfolgreichen Auftritts in Edewecht. Aber ich habe keine Zweifel daran, dass meine Männer diesen mit allem Einsatz gehen werden.“, freut sich der Coach auf den Vergleich mit dem ehemaligen Zweitligisten.
Für Fans besteht wie immer die Möglichkeit des Mitreisens im Beckdorfer Teambus. Vorherige Anmeldung unter 0172-3942206 ist nach wie vor unerlässlich.
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