Der SV Beckdorf trat mit einigen Ausfällen bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen zum letzten Spiel des Jahres an. Und diese wollte es dem Ligaprimus so schwer wie möglich machen. Ganz besonders gelang es HSG-Keeper Daniel Sommerfeld in der ersten Halbzeit, den Beckdorfern den Zahn zu ziehen. Mit teils artistischen Einlagen kratze er jeden möglichen Ball aus den Ecken, der SVB vergab eine Chance nach der nächsten. Nicht, aber auch rein gar nichts deutete darauf hin, dass der Tabellenführer nach der desolaten ersten Hälfte, in welcher man selbstverschuldet mit 11:16 zurück lag, das Spiel drehen würde.
Doch Trainer Daniel Untermann rüttelte seine Mannen in der Kabine wach und stellte eine für Aussenstehende kuriose Aufstellung auf das Feld. Mit den grippekranken Henning Scholz und Vito Clemens auf der linken Seite, Michael Schmidt auf der Mitte, Tobias Hesslein auf der rechten Rückraumposition, Juzups und Bowe auf ihren gewohnten Positionen. Und die Taktik ging vollends auf. Schmidt zog die Fäden, Hesslein und Clemens konnten groß aufspielen und nutzten jede noch so kleine Lücke. Auch in der Defensive hatte man jetzt Oberwasser. Um jeden Ball wurde gekämpft und was durchkam, hielt der glänzend aufgelegte Stefan Stielert. Der riesige Fanblock legte jetzt auch noch einmal einen drauf und verhalf seiner Mannschaft zu einem psychologischen Plus. Beim 23:23 war die Partie wieder in der Hand des SV. Trotz doppelter Unterzahl behielten die Spieler die Nerven und setzten empfindliche Nadelstiche. Schmidt mit drei Kopfrollern vom Siebenmeterpunkt, Hesslein mit eigenem Tor und Kempa auf Juzups – die Messe war gelesen. Als beim 28:24 der Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Fans, Spieler und Trainer feierten das Ende eines grandiosen ersten Halbjahres, in welchem man ohne jegliche Pflichtspielniederlage blieb. Mit 24:0 Punkten führt man die Liga an und auch im Pokal hat man dann am 09. Januar die Gelegenheit, nach den Sternen zu greifen. Mit einem Sieg in der dritten Runde des Landespokals, würde man sich für das Final Four qualifizieren. „Zunächst muss ich meinen Spielern ein großes Kompliment machen. Diese Ausfälle im letzten halben Jahr hätten andere Teams völlig aus der Bahn geworfen. Wir haben uns dadurch nicht verunsichern lassen, sondern sind daran mannschaftlich und mental sehr gewachsen. Das macht der SV Beckdorf jetzt auch aus. Jeder versteht sich als Teil des Ganzen.“, resümierte Trainer Daniel Untermann nach dem Abpfiff. Seinen Spielern gab Untermann nun bis Neujahr frei, dann startet man mit einem Kurztrainingslager in die zweite Hälfte der Saison. Von einer Herbstmeisterschaft könne man sich nichts kaufen. Deshalb heißt es dann im neuen Jahr weiter hart zu arbeiten, um das eigene Ziel zu erreichen. Lass mal Meister werden.
Foto: Peter Jansen
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