#LassmalMeisterwerden – mit dem Motto starteten die Oberliga-Herren des SV Beckdorf in die Saison. Zu Beginn der Saison wurden sie dafür von der Konkurrenz noch belächelt. „Selbsternannter Titelkandidat“, „Die Meisterschaft geht nur über Barnstorf“ oder „Ist das der kommende Meister?“ waren noch die freundlichsten Kommentare der sportlichen Gegner. Mittlerweile ist das Stimmungsbild gänzlich umgeschwungen. „Übermannschaft“, „Ausnahmeteam“ oder „Nicht von diesem Stern“ heißt es nun aus genau den Kehlen derjenigen, die nach dem verheerenden Abstieg und Austausch der halben Mannschaft nicht daran geglaubt hatten, dass es in Beckdorf sofort wieder zurückgehen würde.
Das 25. Pflichtspiel, inklusive der Vergleiche im Landespokal, steht an und die Equipe vom Delm hat nicht vor, die Marschrichtung von Trainer Daniel Untermann zu verlassen. Gerne hätten die Klassenbesten schon am Samstagabend die Meisterschaft mit ihren Fans in heimischen Gefilden gefeiert. Doch die Konkurrenz hielt sich am vergangenen Wochenende schadlos. Da Konkurrent Bissendorf erst am Sonntagabend spielt und bei Barnstorf nicht mit einer Niederlage zu rechnen ist, ist die endgültige Entscheidung um die Meisterschaft noch einen Spieltag vertagt. Dann erst kann auch rechnerisch der letzte Zweifel beseitigt werden. „Klar haben wir ein fulminantes Torverhältnis aufgrund unserer Klasse, aber solange noch nicht der letzte Punkt geholt ist, wird nicht gefeiert. Das gebietet die Demut und der Respekt, den man vor solch einem Titel haben sollte. Ich will nicht wie einst Schalke enden. Die Krone aufsetzen und dann nochmal – aus welchen Gründen auch immer – abgeben müssen, das wird hier nicht passieren.“, ist für Untermann klar, dass zunächst erstmal ein eigener Sieg herausspringen muss, um dann am 09. April in Bremervörde den letzten Schritt zu machen.
Der Gegner könnte dafür vom Papier her nicht einfacher sein. Auf dem Delm gastiert der abgeschlagene Tabellenletzte der SG Neuenhaus/Uelsen. Trotz des ehemaligen Bundesligarecken Jörn Wolterink in ihren Reihen brachten es die Handballer aus der Grafschaft Bentheim bisher nicht fertig, einen Punkt einzufahren. Mit nur durchschnittlich 22,05 Treffern (SVB: 33,8) und 30,7 kassierten Gegentoren (SVB: 25,6) stehen in der Differenz -173 Tore, sowie 0:40 Punkte. Ernüchternd. Doch für die Neuhausener gilt es die Saison verletzungsfrei zu überstehen und sich auf die kommende Runde in der Verbandsliga vorzubereiten. „Die Gäste können frei aufspielen, von uns erwartet jeder das absolute Kanterergebnis.“, weiß Untermann, dass solche Erwartung aber auch lähmen kann. Allerdings erwarte er von seinem Team, dass sie den unbedingten Willen haben, das Ergebnis in allen Belangen maximal zu erkämpfen. Fehlen wird den Beckdorfern nach wie vor Kreisläufer Markus Bowe. Ob es für einen Einsatz von Stefan Völkers bereits reichen wird, war zu Redaktionsschluss noch nicht sicher.
Für die Fans des SV Beckdorf besteht am Samstag letztmalig die Möglichkeit, sich für das Pokal-Final-Four am 2. April in Schwanewede Tickets zu sichern. Da dem Verein nur 100 Karten zur Verfügung stehen, findet der Verkauf ausschließlich durch Vorbestellung statt. Es wird die erste Möglichkeit der Saison, einen Titel zu feiern, sollten die Untermänner sich den Landespokal sichern. Dicht vor der Ziellinie also, nur drüber müssen sie noch. In der Liga und im Pokal.
Foto: Tageblatt.de
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