Neue Besen werden zwar kürzer, kehren aber erst einmal deutlich gründlicher als der Vorgänger. Der „Trainerwechseleffekt“ wurde bei der TSG Hatten-Sandkrug nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen vollzogen. Und während beim ersten Wechsel die Wirkung verpuffte, hat Neutrainer Frank Huchzermeier bisher voll ins Schwarze getroffen. Einem sensationellen Unentschieden gegen die in der Rückrunde stark nachlassende Mannschaft des TV Bissendorf/Holte, folgte in der vergangenen Woche ein hauchdünner, aber überlebenswichtiger 23:22 Sieg gegen den Elsflether TB.
Diese Serie würde der Gästecoach gerne ausbauen, doch der Gegner hat es mehr als in sich. Der SV Beckdorf, in allen Wettbewerben mit gänzlich weißer Weste unterwegs, will nach dem Gewinn von Landespokal und Meisterschaft die perfekte Saison spielen. Sprich – die Null soll stehen.
Für einen wird das Spiel am Samstag ein ganz besonderes sein, nämlich das letzte im Beckdorfer Dress. Kristof Krohn verlässt die Mannen vom Delm aufgrund seines Studiums in Richtung Portugal. Bei dem sympathischen Hamburger kommt Wehmut auf, wenn er von seinem Spiel spricht. „Es fällt mir unglaublich schwer, die Saison nicht zu Ende spielen zu können. Es war eine super Entscheidung, dass ich entgegen meiner ursprünglichen Pläne, mich habe überzeugen lassen, in Beckdorf aufzulaufen. Mannschaft und Trainer haben es mir sehr leicht gemacht, mich nicht nur wohl, sondern ein Stück weit heimisch zu fühlen. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um der Mannschaft zu helfen, die Ziele zu erreichen. Es war einfach eine super Zeit.“, resümiert Krohn im Rückblick auf seine Zeit.
Trainer Daniel Untermann ist voll des Lobes für seinen Rückraumspieler. „Kristof hat sich vom ersten Tag an absolut professionell gegeben. Zuverlässig, strebsam, teamorientiert und vor allem immer sehr angenehm kommunikativ mit einer großen Portion Selbstreflexion. Menschlich und sportlich eine absolute Bereicherung für jedes Team. Er hat einen großen Anteil am Erfolg dieses Teams.“, so Untermann.
Zunächst aber wollen sie gemeinsam die nächsten sechzig Minuten erfolgreich miteinander bestreiten, bevor es dann zum einen zur Verabschiedung, zum anderen zur – das Wortspiel sei erlaubt – MeisterKROeHNung durch den Staffelleiter und Vizepräsidenten des Handballverbandes Niedersachsen, Jens Schoof, kommt.
„Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie die Spannung diesmal gleich zu Beginn aufbaut und den Gegner nach Pokal und Hinrunde ein drittes Mal in die Schranken weist. Danach darf dann auch gefeiert werden.“, erhofft sich der Trainer eine Doppelfeier. Denn die 1. Damen stehen am Samstag im letzten Spiel der Regionsoberliga kurz davor, den Titel mit nach Beckdorf zu bringen. „Passen überhaupt zwei Mannschaften auf den Balkon beim Bürgermeister?“, fragt sich Untermann augenzwinkernd, wohlwissend, dass dieser großer Fan seines Teams ist.
Bereits am Samstag können die Beckdorfer Fans ein karitatives Projekt unterstützen. Die Meistermannschaft sammelt für die Obdachlosentagesstätte MAhL ZEIT in Hamburg-Altona Herrenschuhe, Schlaf- und Rucksäcke, sowie Zelte. Wer gut gepflegtes Material zu spenden hat, kann dieses direkt nach dem Spielende gut verpackt loswerden. Wer am Samstagvormittag derweil noch auf Schnäppchenjagd gehen will, dem sei der Flohmarkt zugunsten von MAhL ZEIT, Billrothstraße 79, in Altona ans Herz gelegt. (mp)
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