Im Auftaktspiel der Saison 2016/17 verloren die Handballer des Aufsteigers SV Beckdorf in der Dritten Liga Nord zu Hause gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, den 1. VfL Potsdam, mit 24:31(12:15). Dennoch: Das Spiel macht Hoffnung. Der SV Beckdorf kann damit die Siegesserie der letzten Saison nicht verlängern. Es setzt die erste Niederlage nach 34 Siegen in den Pflichtspielen der vergangenen Oberliga-Spielzeit.
Schon in der Warmmachphase vor Beginn des Spiels war die Anspannung beiden Mannschaften anzumerken. Viel stand für beide Mannschaften auf dem Spiel. Beide wollten einen Fehlstart vermeiden. Entsprechend begann das Spiel auf beiden Seiten nervös. Potsdam gelang es, die ersten Tore vorzulegen (2:0, 2. Min.), aber Beckdorf hielt dagegen und konnte das Spiel auch durch eine Reihe großartiger Paraden von Florian Knust, der im Tor zu Beginn den Vorzug vor Stefan Stielert erhalten hatte, bis zur 16. Minute (7:8) ausgeglichen gestalten. Dann begann sich die Waage zugunsten des VfL Potsdam zu neigen. Die Beckdorfer scheiterten am guten Gästetorwart und ließen zahlreiche Großchancen liegen. Potsdam spielte im Angriff sicher die Chancen heraus und zog auf 8:13 (22. Min.) davon. Beim Spielstand von 15:12 für Potsdam wurden die Seiten gewechselt.
Zu Beginn der 2. Halbzeit wollten es die Beckdorfer wissen, standen in der Abwehr aggressiver und ließen die Potsdamer bis zum 20:22 (45. Min.) nicht ziehen. Es gelang ihnen jedoch nicht, dem Spiel eine Wende zu geben, zu kläglich war die Schussausbeute bei zahlreichen Großchancen. Potsdam zog jetzt über 21:26 (50. Min.) bis auf 23:31 (57. Min.) unaufhaltsam davon. Nur eine bis zuletzt trotz allem kämpfende Beckdorfer Mannschaft verhinderte am Ende eine höhere Niederlage.
Die Höhe der Niederlage spiegelt den Verlauf des Spiels über weite Strecken nicht wider. Bis etwa zur 50. Minute konnten die Beckdorfer, die ohne Torben Ankersen und Markus Bowe auskommen mussten, mithalten, scheiterten aber vor allem an ihren eigenen Nerven. Im Angriff gelang das schnelle Umschaltspiel zu selten, zahlreiche Wurfchancen wurden teils kläglich vergeben. Die Abwehr agierte besonders in der Anfangsphase und auch wieder zum Schluss vor allem auf den Halbpositionen zu passiv und ließen die Potsdamer ihr schnelles aber sicheres und robustes Angriffsspiel aufziehen.
Beckdorfs Neuzugänge agierten unterschiedlich erfolgreich. Raimonds Trifanovs war der Lenker des Beckdorfer Angriffs und auch als Torschütze ansprechend. Nils Kreicsbergs Leistung im Angriff und Abwehr war solide und macht Hoffnung auf mehr. Sichtbar unter der nervlichen Anspannung der Premiere litt dagegen das Spiel von Rok Setnikar, der gehemmt wirkte und noch nicht die Bindung zu seinen Mitspielern fand.
Trotz der Niederlage macht das Beckdorfer Spiel gegen eine der Spitzenmannschaften der Liga Hoffnung. Das Potenzial scheint vorhanden. Was fehlt, ist die mannschaftliche Geschlossenheit.
Die Statistik
SV Beckdorf: Stielert, Knust, Hesslein 3, Trifanovs 5, Kreicsbergs 4, Werner 2, Juzups 2, Wertz 6/1, Schmidt 1, Clemens, Setnikar 1.
Siebenmeter: SVB 3/1 – VfL 5/5
Zeitstrafen: SVB 3 – VfL 3
Zuschauer: 250
Quelle: Tageblatt
Foto: Jürgens
Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar abzugeben Login