Die Handballer des SV Beckdorf haben in der 3. Liga Nord eine weitere Niederlage einstecken müssen. Trainer Rayco Rodriguez fehlen Alternativen auf der Bank. Durch das 25:35 (11:17) im Heimspiel gegen den HSV Hamburg bleiben sie Tabellenletzter.
Von der ersten Minute an bestimmten die ohne ihren verletzten Regisseur Lukas Ossenkopp angetretenen Hamburger das Spiel in der mit rund 300 Zuschauern gut gefüllten Beckdorfer Halle. Nach fünf Minuten stand es 4:1, nach 13 Minuten 7:2. Gegen die schnellen und druckvollen Hamburger Angriffe aus dem Rückraum fand Beckdorfs Abwehr kein Gegenmittel. Auch der SVB-Anhang hatte gegen die 60 HSV-Fans akustisch das Nachsehen.
In der Mitte der ersten Halbzeit fingen sich die Beckdorfer. Die Abwehr stand kompakter und im Angriff gingen weniger Bälle durch technische Fehler oder Fehlwürfe verloren. Bis zur 20. Minute hatte Beckdorf dem Anschluss (9:10) geschafft und spielte plötzlich auf Augenhöhe. HSV Coach Jens Häusler sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen und sein Team neu auszurichten. Mit Erfolg, drei Minuten später hatte sich der HSV mit fünf Toren abgesetzt (14:9, 23.) und vergrößerte den Vorsprung auf 17:11 bis zur Halbzeit.
In der zweiten Hälfte machten die Hamburger früh den Sack zu. Denn bereits 20 Minuten vor Schluss führte der HSV mit zwölf Treffern (25:13). Trainer Jens Häusler ließ verschiedene Abwehrformationen üben; Spieler der zweiten Sieben bekamen Einsatzzeiten. Die ohne den beruflich verhinderten Stefan Völkers und ohne Markus Bowe angetretenen Beckdorfer konnten nun mithalten, vor allem weil das Zusammenspiel in der Hamburger Abwehr hakte. Torben Ankersen nutzte die sich die ihm bietenden Gelegenheiten und zeigte seine Wurfgefährlichkeit.
So hätte das Ergebnis noch freundlicher für den SVB ausfallen können, wenn sich dieser nicht selbst mit schlechten Abschlüssen und Pässen im Weg gestanden hätte. Insgesamt 38 solcher Fehler, 19 in jeder Halbzeit, standen am Ende zu Buche sowie drei vergebene Siebenmeter.
Und trotzdem: Den Handballern des SV Beckdorf kann wieder einmal der Einsatz nicht abgesprochen werden. Die Mannschaft ist aber hinsichtlich ihrer physischen Voraussetzungen sowie ihrer technischen und spieltaktischen Fähigkeiten limitiert.
Nüchtern analysiert Beckdorfs Trainer Rayco Rodriguez die Lage: „Das Spiel ist genauso gelaufen, wie wir es erwartet haben.“ Mit neun Spielern habe Rodriguez die Mannschaft unter der Woche auf das Heimspiel gegen den HSV vorbereitet. „Leider haben einige Spieler dies nicht umgesetzt oder umsetzen können und ihr eigenes Ding gemacht. Als Trainer habe ich aber auf der Bank keine Alternativen“, ergänzte der SVB-Coach.
Beckdorfs Trainer hofft, dass Vito Clemens demnächst wieder fit ist, möglicherweise schon zum Derby am 18. Februar gegen den VfL Fredenbeck. Rayco Rodriguez hätte dann wieder eine Alternative für den Beckdorfer Rückraum.
Die Statistik
SV Beckdorf: Knust (9 Paraden), Stielert (6), Rudolphi, Wertz 5, Hesslein 3/1, Ankersen 5, Kreicbergs 2/1, Brandt 3, Schmidt 2, Juzups 2, Kahrs 1, Jansen, Fuhrmann, Trifanovs 2.
Siebenmeter: SVB 5/2 – HSV 3/3.
Zeitstrafen: SVB 2 – HSV 3.
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Gimmler und Rips
Quelle: Tageblatt
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