BECKDORF. Dicke Überraschung beim SV Beckdorf in der Handball-Oberliga. Die Beckdorfer schlagen den hohen Favoriten TV Cloppenburg mit einem Tor in der letzten Sekunde 27:26 (10:13). Finn Nowacki hämmert den Ball in den Winkel.
Nach einer kurzen ausgeglichenen Aufwärmphase (4:4, 8. Min.) übernahmen zunächst die Gäste aus Cloppenburg erwartungsgemäß das Kommando und zogen unaufhaltsam davon. Bis zum 7:13 (26. Min.) dominierten die Gäste das Spiel, Beckdorfs Angriff traf nicht. Obwohl Nachlässigkeiten der Cloppenburger Abwehr noch zum 10:13 Halbzeitstand genutzt werden konnten, zeichnete sich eine weitere Niederlage für den Tabellenvorletzten ab.
Nach der Pause wirkte die Beckdorfer Mannschaft wie verwandelt und trumpfte nach der Pause auf. Tim von Borstel, bisher nur selten eingesetzt, vernagelte seinen Kasten und setzte mit schnellen Abwürfen Klaus Fuhrmann und Linus Dede ein, die binnen weniger Minuten den Beckdorfer Rückstand in eine 16:15-Führung (38. Min.) verwandelten. Von nun an kippte das Spiel hin und her. Finn Nowacki (25:25, 58. Min.) und Tobias Hesslein (25:26, 59. Min.) vergaben Siebenmeter. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt, als 16 Sekunden vor Spielschluss der TV Cloppenburg beim Spielstand von 26:26 eine Zeitstrafe kassierte. Beckdorfs Coach nahm eine Auszeit. Beckdorf war in Ballbesitz. Wie sollte die Marschrichtung sein? Ballhalten und einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf gewinnen oder Alles auf Sieg setzen? Die Auszeit war zu kurz, um diese Frage eindeutig zu klären. Finn Nowacki, noch angefressen von dem vergebenen Siebenmeter zwei Minuten zuvor, übernahm die Verantwortung. Aus dem rechten Rückraum, fast an der Seitenauslinie hämmerte er den Ball in der Schlusssekunde in den rechten oberen Winkel.
Beckdorfs Coach Jonas Kaucikas strahlte: „Heute bin ich stolz auf meine Jungs. Alle waren heiß.“ Mit dem Sieg rückt Beckdorf wieder auf einen Nicht-Abstiegsplatz vor.Bereits in der nächsten Woche im Kellerduell gegen den Tabellennachbarn SG HC Bremen/Hastedt könnte der nächste Coup gelingen. Der Trainer appellierte an die Fans. „Wir brauchen wieder die Kellerkinder.“ Die laut- und meinungsstarken Beckdorfer Ultras aus vergangenen erfolgreichen Zeiten. (wt)
SV Beckdorf: von Borstel, T., Belizaire, Fieritz, T., Nowacki 8/1, Fieritz, J. 1, Hesslein 2, Benner 1, Kahrs, Fock 6, Williams, Jolitz, Dede 2, Fuhrmann 7
Siebenmeter: SVB 3/1; TV 5/5
Zeitstrafen: SVB 4; TV 4
Zuschauer: 228
Schiedsrichter: Grosch/Sladky (Neu Wulmstorf)
Quelle: tageblatt.de
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