BECKDORF. Der SV Beckdorf hat das letzte Heimspiel der Saison gegen die SG Achim/Baden mit 25:26 (12:11) verloren und steckt wieder tief im Abstiegskampf der Handball-Oberliga Nordsee.
Es war wie in besten Beckdorfer Drittliga-Zeiten. Rund 320 Zuschauer füllten die Halle bis auf den letzten Platz und machten akustisch deutlich, was sie von ihrer Mannschaft erwarteten, nämlich einen Sieg und damit eine unbeschwerte „dritte Halbzeit“ zum Saisonausklang.
Schon der Spielbeginn machte aber deutlich, dass die Gäste keineswegs zum Feiern angetreten waren. Kampf war von der ersten Minute an die Devise der auf beiden Seiten mit hohem Tempo und Leidenschaft geführten Auseinandersetzung. Dabei hatten die Achimer in der ersten Phase der Partie meist die Nase vorne. Erst ab Mitte der ersten Halbzeit kamen die Beckdorfer besser ins Spiel (9:7, 21. Spielminute), ohne sich jedoch absetzen zu können.
Brechstange statt kühler Kopf
Offensichtlich beeindruckt von der eigenen Zuschauerkulisse ließen die Beckdorfer Angreifer den kühlen Kopf vermissen. Immer wieder gingen sie im Angriff gegen die robusten Achimer ins Eins-gegen-Eins und liefen sich fest. Anstatt die Angriffe auszuspielen, wurde die Brechstange ausgepackt.
Trotz Manndeckung für Stefan Völkers von der ersten Minute an, nutzten die Angreifer die in der Achimer Abwehr entstandenen Räume zu wenig. Die ständigen Wechsel zweier Spieler in Angriff und Abwehr verlangsamten das Beckdorfer Spiel. Erst in der 17. Minute gelang Henning Scholz für die Beckdorfer der erste Tempogegenstoß. Das Spiel blieb offen. Mit 12:11 für den SV Beckdorf ging es in die Halbzeitpause.
Am Spielverlauf änderte sich auch in der zweiten Halbzeit zunächst nichts. Die Beckdorfer kämpften um jeden Ball, Achim konterte in einer immer emotionaler und manchmal auch nicklig geführten Partie. Bis zur 51. Minute (20:20) gelang es aber weder den Beckdorfern noch den Achimern sich abzusetzen.
Falsche Wurfentscheidungen getroffen
Das Spiel wurde zwischen der 52. und 56. Minute entschieden. Zweimal nacheinander spielten sich die Beckdorfer Angreifer fest und verloren den Ball, was Achim zu Kontern nutzte. Als dann Beckdorf wegen Meckerns in Unterzahl spielen musste, bauten die Achimer ihre Führung aus. Beim 20:24 in der 56. Minute war eine Vorentscheidung gefallen. Beckdorf versuchte alles und ging zur offenen Manndeckung über. Mehr als der Anschlusstreffer zum Endstand Sekunden vor Schluss gelang nicht.
Statt der vorzeitigen Befreiung aus dem Abstiegskampf sind die Beckdorfer nun tiefer drin als zuvor. „Wir haben falsche Wurfentscheidungen getroffen“, sagte Beckdorfs Coach Steffen Aevermann. Die unmittelbaren Gegner im Abstiegskampf, der TSV Bremervörde und die HSG Schwanewede, gewannen ihre Spiele und auch in der Entscheidung um einen vierten Absteiger lief alles gegen die Beckdorfer. Der TBV Lemgo gewann seine Partie in der Dritten Liga, der OHV Aurich verlor und liegt nun vor dem letzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Es wird damit immer wahrscheinlicher, dass vier Mannschaften aus der Oberliga absteigen müssen und diesen vierten Platz belegen derzeit die Beckdorfer, die selbst bei einem Sieg im letzten Spiel beim TuS Rotenburg auf Schützenhilfe angewiesen sind. Aevermann: „Heute waren wir die Verlierer des Spieltags.“
Die Statistik
SV Beckdorf: Stielert (1.-30. Min., 52.-60.); Belizaire (31.-51. Min.), Domann, Nowacki 5/2, Rudolphi, Klein 3, Bowe 6/4, Völkers 4, Schmidt 2, Sasse, Kahrs, Scholz 5, Jansen, Fuhrmann.
Siebenmeter: SVB 8/6 – SGA 3/3.
Zeitstrafen: SVB 5 – SGA 7.
Zuschauer: 320
Schiedsrichterinnen: Heinsohn und Wrobel (beide HSG Drochtersen/Bützfleth)
Nächstes Spiel: TuS Rotenburg – SV Beckdorf (Sonnabend, 5. Mai, 19.30 Uhr, Bodo-Räke-Halle).
Quelle: tageblatt.de
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