SV Beckdorf: Siegreich in der Nervenschlacht
Mit 30:28 (16:14) gewinnen die Handballer des SV Beckdorf zu Hause nach großem Kampf ihr erstes Spiel in der 3. Liga Nord gegen die SG VTB Altjührden und verlassen die Abstiegsplätze. Mann des Spiels ist der überragende Torwart Florian Knust.
Es war gewiss der beste Start in ein Spiel seit langer Zeit, den der SV Beckdorf seinen Fans gegen die SG VTB Altjührden geboten hat. Mit einer offensiven und beweglichen Abwehr, dahinter ein von der ersten Minuten an hellwacher Florian Knust im Tor und schnellem, druckvollem Angriffsspiel wurden die Altjührdener sichtlich in die Enge getrieben. Beckdorf ging schnell 2:0 in Führung. Altjührdens starker Rückraum um Oliver Staszewski und Marek Mikeci war weitgehend neutralisiert und traf auf einen an diesem Abend scheinbar unbezwingbaren Florian Knust im Beckdorfer Tor. Nachdem dieser beim Stand von 3:0 in kurzer Zeit zweimal hintereinander einen Siebenmeter pariert hatte, war die mit 250 Zuschauer nicht restlos ausverkaufte Halle aus dem Häuschen und Altjührden ratlos. Eine Auszeit bereits nach sieben Minuten, die Altjührdens Trainer seinen Männern gönnte, verpuffte weitgehend. Beckdorf zog bis auf 10:4 in der 17. Minute davon.
Ab Mitte der ersten Hälfte kam Altjührden etwas besser ins Spiel. Besonders über die rechte Beckdorfer Abwehrseite, hier wechselten Rok Setnikar (Angriff) und Till-Oliver Rudolphi (Abwehr) sich ab, die bis dahin wenig zugelassen hatte, traf Altjührden nun häufiger. Altjührden verkürzte und kam bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 16:14 heran.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste Hälfte. Beckdorf war hellwach und lies Altjührden keine Chance. Mit sechs Treffern bis zur 38. Minute in Folge war mit 22:14 das Spiel scheinbar entschieden. Raimonds Trifanovs dirigierte mit Übersicht den Angriff, Vito Clemens und Tobias Hesslein stellten den Altjührdener Torwart vor unlösbare Aufgaben und trafen nach Belieben. Nun allerdings machte sich auf Beckdorfer Seite der Kräfteverschleiß bemerkbar. Beckdorfs Coach Rayco Rodriguez, der bis dahin fast mit der gleichen Aufstellung durchgespielt hatte, musste wechseln. Die Geschlossenheit und Konzentration im Beckdorfer Spiel litt, und Altjührden kämpfte sich Tor um Tor heran. Beim 25:24 in der 48. Minute waren die Altjührdener dran und dem SV Beckdorf drohte ein fast schon sicher geglaubter Sieg zu entgleiten.
Dann begann eine Nervenschlacht. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Ball. Die Nerven lagen blank. Keeper Florian Knust, Raimonds Trifanovs und Geburtstagskind Tobias Hesslein versuchten, ihre Mannen zu beruhigen. Beckdorf legte stets vor, Altjührden konterte prompt. Im Tor war weiter Florian Knust der Rückhalt: Beim Spielstand von 27:26 parierte er seinen vierten Siebenmeter. Erst als Tobias Hesslein 31 Sekunden vor Schluss den Endstand von 30:28 markierte, war das Spiel entschieden. Beckdorfs Coach Rayco Rodriguez war nach dem Spiel so platt wie seine Spieler. „Wir haben das Match bis zur 40. Minute aufgezogen, wie wir das geplant hatten. Die Abwehr stand zu Beginn sehr gut, hat allerdings den Außen von Altjührden zu viel Platz gelassen. Aber da hatten wir mit Florian Knust einen Torwart, der absolute Klasse war. In der zweiten Halbzeit waren wir am Ende platt. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.“ (wt)
Die Statistik
SV Beckdorf: Knust (1.-60. Min., 21 Paraden), Stielert, Rudolphi 1, Werner 1, Clemens 8, Hesslein 10/2, Bowe 1, Kreicbergs 1, Jansen 2, Setnikar 2, Trifanovs 4.
Siebenmeter: SVB 2/2; VTB 7/3
Zeitstrafen: SVB 6; VTB 1
Zuschauer: 250
Quelle: Tageblatt
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