Dieses Handball-Spiel glich bis zum Schlusspfiff einem Krimi. Ohne gutes Ende allerdings für den SV Beckdorf. Die Mannschaft verlor in der Dritten Liga Nord gegen den OHV Aurich. Nur Nuancen haben über Sieg und Niederlage entschieden.
Das war nichts für schwache Nerven. Die Beckdorfer Handballer haben das letzte Drittligaspiel des Jahres gegen den OHV Aurich mit 29:32 (16:16) verloren und bleiben Tabellen-Schlusslicht.
Die Stimmung in der Halle Auf dem Delm war bestens. Beckdorfs Fans erwarteten lautstark einen großen Kampf ihrer Mannschaft. Nach dem Auswärtssieg gegen den HV Grün Weiß Werder sollte der Aufwärtstrend mit einem Heimsieg fortgesetzt und das Tabellenende verlassen werden. Auch Beckdorfs Aktiven sah man schon beim Aufwärmen neues Selbstvertrauen und den Willen an, das Spiel als Sieger zu beenden. Mit dem OHV Aurich musste dazu die wohl physisch stärkste Mannschaft der Liga bezwungen werden.
Das Spiel begann völlig ausgeglichen (3:3, 6. Minute; 8:8, 15.). Aurich kam mit schnell vorgetragenen Angriffen in erster oder zweiter Welle durch die Rückraumschützen zum Erfolg. Auch Beckdorf suchte das schnelle Tor. Coach Rayco Rodriguez hatte in der Abwehr die Taktik des letzten Spiels gewählt. Christian Jansen spielte vorgezogen auf der rechten Abwehrseite und versuchte, Aurichs Top-Torschützen Kevin Wendlandt aus dem Spiel zu nehmen. Das klappte anfangs nicht so gut wie zuletzt. Wendlandt gelang es, von seinen Mitspielern freigespielt zu werden und sich seiner Bewachung zu entziehen. Erst als nach etwa 20 Minuten und Wendlandts fünften (und letzten) Treffer neben Christian Jansen auch Tobias Hesslein vorgezogen spielte, konnte der Auricher Rückraum gebändigt werden. Beckdorf lag zwar meist mit einem oder zwei Treffern zurück, es gelang jedoch der Anschluss trotz einer Reihe vergebener Hundertprozentiger. 16:16 stand es zur Halbzeit.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit häuften sich individuelle Fehler im Beckdorfer Angriff. Gegen Beckdorfs offensive Abwehr bekamen nun Aurichs Außen mehr Raum, den sie auch nutzten. Beim 25:20 in der 45. Minute lag Aurich mit fünf Treffern vorn. Befördert durch eine Reihe nicht nachzuvollziehender Entscheidungen der Schiedsrichter kochte die Stimmung in der Halle hoch. Auricher Fans mussten von Beckdorfs Ordnungsdienst beruhigt werden.
Als in der 50. Minute ein Auricher Spieler eine Zeitstrafe kassierte, brachte deren Trainer Arek Blacha einen zusätzlichen Angreifer. Doch führten zwei Fehlwürfe zu direkten Beckdorfer Treffern und in der 51. Minute war mit 27:27 der Gleichstand wiederhergestellt. In den letzten Minuten leiteten dann erneut individuelle Fehler im Beckdorfer Angriff und zwei Glanzparaden des Auricher Keepers eine am Spielverlauf gemessen unnötige Beckdorfer Niederlage ein.
Auch Aurichs Trainer spricht von einem glücklichen Sieg. „Das war ein Spiel voller Emotionen. Es war zum Schluss ein Krimi. Beide hätten gewinnen können.“ Beckdorfs Manager und Vereinschef Klaus Meinke macht seiner Mannschaft und den Fans Mut. „Die Jungs haben gekämpft. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Noch ist nichts verloren.“
Die Statistik
SV Beckdorf: Stielert, Knust (1.-60. Minute, 17 Paraden), Rudolphi 1, Werner, Brandt 1, Wertz 3, Hesslein 6/1, Bowe, Ankersen 1, Kreicsbergs 1, Schmidt 7/1, Juzups 3, Jansen 2, Trifanovs 4.
Siebenmeter: SVB 3/2 – OHV 8/4.
Zeitstrafen: SVB 7 – OHV 3.
Zuschauer: 240
Schiedsrichter: Ebel/Krähe (Celle)
Quelle: Tageblatt
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