Für die Drittliga-Handballer des VfL Fredenbeck und SV Beckdorf beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde. Beim Tabellen-Schlusslicht aus Beckdorf gibt es personelle Veränderungen, beim Konkurrenten aus Fredenbeck hoffen sie, von Ausfällen ihrer Leistungsträger verschont zu bleiben.
Bereits am Sonntag um 16 Uhr will der SV Beckdorf beim VfL Potsdam zur Aufholjagd starten. Noch gibt sich der derzeitige Tabellenletzte nicht geschlagen. Fünf Punkte müssen gegenüber der Konkurrenz aufgeholt werden. Jedes Spiel wird so zu einem Endspiel.
Für die Beckdorfer lief die Hinrunde anders als erwartet. Die Gründe sind vielfältig. Den Abgang der Leistungsträger Versakovs, Völkers und Scholz hofften die Verantwortlichen des SV Beckdorf mit den Neuzugängen Trifanovs, Kreicbergs und Setnikar zu kompensieren. Ein Irrtum, wie sich bald herausstellte. Die Neuen haben (noch) nicht die Leistungsstärke ihrer Vorgänger.
Zu selten und erst sehr spät konnte Trainer Rayco Rodriguez mit dem kompletten Team arbeiten. Die Folge: Die Mannschaft war nicht eingespielt. Während in der Liga ansonsten Co-Trainer, Torwart-Trainer und Athletik-Trainer regelhaft zum Trainer-Stab gehören, war Beckdorfs Coach bisher Alleinunterhalter. Zudem wollte der ehrgeizige Coach dem Team eine neue Spielphilosophie vermitteln. Zu viel bei diesen Rahmenbedingungen. Langwierige Verletzungen wichtiger Spieler wie Vito Clemens, Torben Ankersen und Rok Setnikar komplizierten die Lage zusätzlich.
Wie wollen sie jetzt in Beckdorf das Ruder herumreißen? Beckdorfs Vereinsboss und Manager Klaus Meinke hat über Weihnachten Steffen Eversmann, früher unter anderem bei der SG Achim/Baden, ab sofort als Co-Trainer verpflichtet. Als Perspektivspieler wechselt Klaus Fuhrmann aus der Handball-Bundesliga der A-Jugend (HC Bremen) zum SV Beckdorf. Fuhrmann, Jahrgang 1998, spielt auf der linken Angriffsseite. Ole Werner (zum HT Norderstedt) und Rok Setnikar (1. slowenische Liga) verlassen den Verein mit sofortiger Wirkung.
„Die letzten Spiele haben eine Aufwärtsentwicklung gezeigt“, sagt Meinke. „Da wollen wir weitermachen. Wir müssen uns auf die Heimspiele gegen unsere unmittelbaren Konkurrenten um den Abstieg konzentrieren. Dazu brauchen wir dann den einen oder anderen Überraschungspunkt. Es ist noch zu schaffen.“
Der VfL Fredenbeck startet am Sonnabend, 14. Januar, um 19.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen den MTV Braunschweig in die Rückserie.
Die Fredenbecker waren nach der Vizemeisterschaft in der 3. Liga West in der Vorsaison mit großen Ambitionen in die neue Saison gestartet. Der Kader wurde unter anderem mit Sebastian Rumniak gezielt verstärkt.
Nach einem holprigen Start mit einem Remis beim MTV Braunschweig knüpfte das Team an die Leistungen des Vorjahres an. Einzig eine unglückliche und vermeidbare Auswärtsniederlage beim HSV Hamburg trübte die Bilanz. Ende Oktober lag das Team mit 11:3 Punkten in der Spitzengruppe der Liga, und der eine oder andere Fredenbecker Fan begann, von mehr zu träumen. Doch eine Reihe von Verletzungen bei zentralen Spielern wie Sebastian Rumniak, Zdenek Polášek, Fabian Schulte-Berthold und Philipp Grote brachten das Team aus dem Rhythmus. „Wir haben zwei, drei Spiele unglücklich verloren, waren nicht clever genug“, resümiert Fredenbecks Coach Andreas Ott. Zur Saisonmitte ist das Team mit 16:14 Punkten auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Trainer Ott ist jedoch nicht unzufrieden: „Angesichts der zahlreichen verletzten oder angeschlagenen Spieler kann ich damit leben.“
Ott hofft, dass seine Spieler gesund in die Rückserie gehen. „Wir haben in der Rückrunde nur sechs Auswärts-, aber neun Heimspiele. Da muss ein Platz unter den ersten Sechs drin sein“, sagt der Coach. Wichtig wird sein, ob Sebastian Rumniak, wenn auch unter Schmerzen, die Saison zu Ende spielen kann. Gleiches gilt für Zdenek Polášek.
Den vereinseigenen Nachwuchs verliert der Trainer nicht aus den Augen. Ott attestiert unter anderem Jonas Rohde und Ole Richter großes Potenzial: „Beide müssen aber hart an sich arbeiten.“ Vorbild diesbezüglich sei Karol Moscinski. Er, so Ott, habe einen langen Weg hinter sich und akzeptiert, in der Zweiten Spielpraxis zu sammeln. „Karol hat in den letzten drei Spielen seine Chance genutzt und sich in die Mannschaft gespielt. Die jungen Spieler brauchen Geduld, bis sie ihre Chance bekommen.“
Drei Fragen an…
Stefan Stielert, Kapitän und Torhüter vom SV Beckdorf
Der SV Beckdorf ist Tabellenletzter. Fünf Punkte sind es bis zu einem Nichtabstiegsplatz. Wie schätzen Sie die Situation ein, ist der Abstieg noch zu vermeiden?
Natürlich ist der Abstieg noch zu vermeiden. Die letzten Spiele haben eine klare Tendenz zum Positiven gezeigt, die müssen wir aufnehmen.
Was will die Mannschaft ändern, um in die Erfolgsspur zu kommen?
Das ist einfach! Wir müssen nur unsere einfachen technischen Fehler, vor allem im Angriff, abstellen. Daran arbeiten wir.
Was sind Ihre persönlichen Wünsche an Mannschaftskameraden, Verein und Fans?
Wir müssen zusammenhalten und an den Klassenerhalt glauben.
Quelle: Tageblatt
Foto: Jürgens
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