Die Handballer des SV Beckdorf haben in der 3. Liga Nord die SG Flensburg-Handewitt II mit 24:23 (9:11) geschlagen und schafften damit nach neun Niederlagen den dritten Saisonsieg. Beckdorf bleibt auf dem letzten Tabellenplatz.
Gedämpft wie das Licht in der Halle Auf dem Delm war die Stimmung unter den rund 150 Fans, darunter 20 Flensburgern, beim Einlauf der Beckdorfer Mannschaft. Der früher übliche Jubel blieb aus, zu oft hatte die Mannschaft in den vergangenen Spielen nicht das gezeigt, was die Fans erwarten: Einsatz und Wille, sich bis zur letzten Minute für den Verein zu zerreißen.
Doch das Spiel entwickelte sich anders als zuletzt. Die sichtlich überraschten Flensburger trafen auf eine sehr bewegliche und leichtfüßige Beckdorfer Abwehr, die das Zentrum dicht machte. Die Flensburger wurden von Beginn an immer wieder ins Zeitspiel gezwungen – viele ihrer Angriffe verpufften. Im Angriff vergaben die Beckdorfer wieder einmal zahlreiche hundertprozentige Torchancen. Die SG Flensburg-Handewitt lag so zwar stets in Führung, konnte ihren Vorsprung aber maximal auf drei Tore ausbauen (4:7, 17. Spielminute). Beckdorf hielt den Anschluss. Das 9:11 zur Halbzeit ließ Beckdorfs Fans weiter hoffen.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Durch Fehler im Beckdorfer Angriffsspiel kamen die Gäste immer wieder zu Torgelegenheiten (12:15, 40.). Trotzdem: An diesem Abend sollte der schon so häufig erlebte Einbruch der Beckdorfer ausbleiben. Motiviert von einer Reihe an Paraden von Michael Stielert im Beckdorfer Tor, er löste den verkrampft wirkenden Florian Knust zur Halbzeit ab, hielten die Beckdorfer jetzt dagegen.
Es folgte der große Auftritt von Eike Wertz. Zwischen der 41. und 53. Minute zerlegte er die Flensburger Abwehr, die jetzt sehr offensiv deckte, fast im Alleingang mit fünf seiner sieben Treffer. Aus dem 12:15-Rückstand wurde bis zur 53. Minute eine 22:17-Führung der Beckdorfer. Plötzlich war die Stimmung in der Halle fast wie in alten Zeiten. Die Fans feuerten ihre Mannschaft lautstark an.
Obwohl der Kräfteverschleiß aufseiten der Beckdorfer sichtbar wurde, eine Reihe der Spieler spielte durch, kämpfte die Mannschaft verbissen. Doch Flensburg hatte sich noch nicht aufgegeben und kam zurück. In der 59. Minute gelang der Ausgleich zum 23:23, das Spiel stand wieder auf der Kippe.
Die letzten Sekunden waren an Dramatik nicht zu überbieten. Es war zunächst Wertz, der mit einem Kracher 29 Sekunden vor Schluss das 24:23 herauswarf und damit seine Leistung krönte. Aber Flensburg hatte Ballbesitz. Als deren torgefährlicher Rechtsaußen Janos Steidtmann in der Schlusssekunde freigespielt abzog, parierte Stefan Stielert mit dem „rückwärts eingesprungenen Stielert-Hecht“. Der Beckdorfer Jubel über den „Heimwärts-Sieg“ kannte keine Grenzen. Beckdorfs Co-Trainer Steffen Aevermann: „So ein Sieg tut gut. Letzter wollen wir nicht werden. Heute haben wir angefangen.“ (wt)
Die Statistik
SV Beckdorf: Knust (1.-30. Min.), Stielert (31.–60.), Rudolphi 2, Wertz 7, Hesslein 2, Bowe 1, Ankersen 1, Brandt 3, Schmidt 4, Jansen 2/2, Trifanovs 2.
Siebenmeter: SVB 4/2 – SG 7/5.
Zeitstrafen: SVB 6 (Disqualifiziert: Trifanovs, 36.) – SG 4.
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Magalowski und Schwieger (beide Köthen)
Quelle: Tageblatt
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