H1: Beckdorf verspielt einen Vorsprung

Den Handballern des SV Beckdorf fehlt in der Dritten Liga Nord das Glück. Nach Derbysieg und zwei Unentschieden in eigener Halle setzt es auswärts gegen den Oranienburger HC eine vermeidbare 25:27 (12:14)-Niederlage. Die Lage auf dem ersten Abstiegsplatz wird für die Beckdorfer immer bedrohlicher.

Bis auf den weiter verletzten Tobias Hesslein und den beruflich verhinderten Jan Fieritz reist der SV Beckdorf mit kompletter Mannschaft nach Oranienburg. Auch Stefan Völkers, gehandicapt durch einen schmerzhaften Pferdekuss aus dem Spiel gegen die Füchse Berlin, läuft auf.

Das Spiel ist von Beginn an ein ausgeglichener Kampf, in dem es keiner der beiden Mannschaften gelingt, einen nennenswerten Vorsprung herauszuspielen (6:6, 12. Minute; 10:10, 24. Minute). Die Beckdorfer halten dagegen. Letztlich sind es jedoch wieder einmal die zahlreichen Fehlwürfe, in der ersten Halbzeit alleine elf, die ein besseres Resultat zu diesem Zeitpunkt verhindern. Beim Halbzeitstand von 12:14 aus Beckdorfer Sicht ist dennoch alles offen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kommt der SV Beckdorf wieder heran. Beim 17:17 in der 42. Minute ist der Spielstand ausgeglichen. Beide Mannschaften schenken sich nichts. Bis zum 24:24 (58.) gelingt es weder Beckdorf noch Oranienburg einen Vorsprung von mehr als einem Tor herauszuspielen. In den letzten Minuten aber kippt das Spiel. Die Beckdorfer verlieren ihre Linie. Im Angriff wird, wie schon in der ersten Halbzeit, zu unvorbereitet und überhastet abgeschlossen. Auch die Abwehr „macht auf“. Aus einer 23:22-Führung für Beckdorf (55.) wird ein 24:26-Rückstand in der 59. Minute. Der Oranienburger HC nutzt seine Chancen eiskalt und entscheidet mit dem 27:24, 23 Sekunden vor Schluss, das Spiel endgültig.

Der SV Beckdorf scheitert in Oranienburg in erster Linie an seiner Rückraumschwäche. Spieler wie Maris Versakovs und Lasse Kohnagel, die in Topform Spiele alleine entscheiden können, laufen ihrer Form hinterher. Stefan Völkers ist zu oft verletzt, als dass er die Ausfälle seiner Mannschaftkameraden kompensieren könnte. Vito Clemens (erste Halbzeit) und Marcin Waryas (zweite Halbzeit) alleine sind nicht in der Lage, für den nötigen Druck auf die gegnerische Abwehr zu sorgen, der auch dem Kreis und den Außen Torchancen eröffnet.

Beckdorfs Trainer Thorsten Detjen ist trotz der Niederlage nicht pessimistisch, was den Klassenerhalt seiner Mannschaft angeht. „Wir hatten in den letzten Spielen einen deutlichen Aufwärtstrend und sind auf einem guten Weg. Die Jungs kämpfen. Sie wissen, um was es geht. Wir schaffen es noch.“ In der Osterpause ist nun vor allem der Trainer als Psychologe gefragt. Bis zum nächsten, den Abstieg vorentscheidenden Heimspiel am 18. April gegen die HSG Varel-Friesland muss er die Köpfe seiner Leistungsträger freibekommen.

Nach dem Rücktritt Matthias Janitschkes als Vorsitzender des SV Beckdorf hat der verbliebene Vorstand am Ende der vergangenen Woche das weitere Vorgehen in dieser Saison geplant. Bis zum Ende der Spielzeit werden sich weiterhin Janitschke und der neue Ligakoordinator Dennis Treske um die Spielerverträge der ersten Herrenmannschaft in Abstimmung mit dem Vorstand und dem zukünftigen Trainer Daniel Untermann kümmern. Aufgrund des Rücktritts von Janitschke wird jetzt ein Nachfolger gesucht. Übergangsweise wird Ute Gooßen, zweite Vorsitzende, diesen Posten besetzen. (wt)

Die Statistik

SV Beckdorf: Stielert, Knust, Versakovs 1, Rudolphi, Clemens 2, Waryas 6, Bowe 2, Völkers 1, Werner 1, Schneider 1, Scholz 10/4, Kohnagel, Jansen 1.

Siebenmeter: SVB 4/4 – OHC 2/1

Zeitstrafen: SVB 3 – OHC 5

Zuschauer: 816

 

Quelle: Tageblatt Online

H1: 25:27! Beckdorf verliert in Oranienburg
SV Beckdorf III – Bützfleth/Drocht. III

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