SV Beckdorf schlägt ohne große Mühe die SG Achim/Baden mit 36:27.
Die Handballer des SV Beckdorf setzen ihre Siegesserie in der Oberliga Nordsee fort. Der Titelaspirant schlug am Sonntag die SG Achim/Baden vor mehr als 300 Zuschauern mit 36:27 (16:10).
Seit Jahren sagt der heute 35-jährige Rückraumspieler Stefan Völkers, dass er langsam kürzer treten wolle. Seit Jahren überredet ihn der SV Beckdorf, immer noch eine weitere Saison dranzuhängen oder wenigstens auszuhelfen. Seine Dienste sind gefragt. Mit Völkers kommt immer Qualität in Abwehr und Angriff. Der ehemalige Bundesligaspieler erzielte gegen die am Ende überforderte SG Achim/Baden zehn Tore. „Ich wollte 15, 20 Minuten spielen heute“, sagt Völkers. Geworden sind es fast 40. Der Linkshänder ersetzte in der 15. Minute Torben Ankersen, ohne in der vergangenen Woche überhaupt trainiert zu haben.
Beim Spielstand von 8:8 nahm Beckdorfs Trainer Daniel Untermann den glücklos und nervös agierenden Ankersen vom Feld. Zu oft hatte sich das junge Talent von seinem Gegenspieler vorführen lassen. Völkers führte sich mit drei Treffern in Folge zum 11:9 ein. Im Angriff agierte der erfahrenste Beckdorfer mit Schwung und harten Würfen, in der Abwehr stand er kompromisslos und aggressiv. Die Gastgeber bauten den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 16:10 aus.
Die Rechnung gegen die SG Achim/Baden ist zum Teil beglichen. In der vergangenen Saison spielten beide Teams in der Dritten Liga Nord, beide stiegen ab, Beckdorf als Drittletzter, Achim als Schlusslicht. Beckdorf verlor beide Partien gegen die Bremer. Nur ein Sieg hätte für den Klassenerhalt gereicht. „Der Klassenunterschied zwischen beiden Ligen ist zu sehen“, sagt Völkers. Oberliga sei nicht ganz so anstrengend. So traf der 35-Jährige nach dem Seitenwechsel sieben Mal aus allen Lagen, von außen, nach Sprungwürfen im Rückraum oder ansatzlos fast aus dem Stand. Nahezu hilflos sahen die Achimer zu, wie der SV Beckdorf in der zweiten Hälfte seinen Vorsprung in der 42. Minute auf zehn Tore ausbaute (23:13).
Völkers profitierte vor allem von den klugen Anspielen seiner Nebenleute. Tobias Hesslein und Till-Oliver Rudolphi übernahmen wahlweise die Rolle des Regisseurs auf der Mittelposition. Beide bekamen von Trainer Untermann nach dem Abpfiff ein Sonderlob. „Über die Leistung anderer Leistungsträger hülle ich den Mantel des Schweigens“, sagt der Coach.
Trotz der komfortablen Führung setzte es in einer Auszeit fünf Minuten vor Schluss ein Donnerwetter. Untermann erwartet, dass seine Mannschaft 60 und nicht 45 Minuten lang durchzieht in einer Liga, in der das Torverhältnis über Aufstieg oder Nichtaufstieg entscheiden könnte. 20 Fehlwürfe und acht technische Fehler waren ihm entschieden zu viel. Dennoch erkennt der Trainer in jedem Spiel eine deutliche Steigerung.
Die Statistik
SV Beckdorf: Zjezdzalka, Stielert, Kugis, Ankersen 1, Kahrs 1, Werner 4, Juzups 1, Völkers 10, Versakovs 6/2, Scholz 2, Hesslein 4, Bowe 4, Rudolphi 2, Jansen 1
Quelle: TAGEBLATT online.
Bild: Toni Murray
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