BECKDORF. Die Handballer des SV Beckdorf haben gegen den TV Cloppenburg mit 28:35 (12:20) verloren und bleiben somit auch im dritten Spiel des Jahres ohne Punktgewinn auf dem elften Tabellenplatz. Erstmals seit Mai 2016 lief Henning Scholz für die Beckdorfer auf.
Scholz war zwischen 2011 und 2016 im Beckdorfer Drittligateam einer der Torgaranten, Leistungsträger und Publikumsliebling gewesen und hat seit Mai vergangenen Jahres pausiert. Nun erklärte er sich bereit, die Mannschaft zu verstärken.
Der SV Beckdorf musste auf die verletzten oder erkrankten Spieler Tobias Hesslein, Michael Schmidt und Jonathan Klein verzichten, und begann dennochdruckvoll und mit sichtbar großem Elan. Henning Scholz war es vorbehalten, beim 1:0 in der zweiten Minute den ersten Beckdorfer Treffer zu erzielen. Unübersehbar, die Beckdorfer wollten an diesem Abend den Bock umstoßen und mit einem Sieg den Marsch ins Mittelfeld der Tabelle einleiten.
Es entwickelte sich ein schnelles und von beiden Seiten kampfbetontes Spiel, in dem es bis zum 7:7 (14. Spielminute) keiner Mannschaft gelang, sich abzusetzen. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Beckdorfer Angriffe jedoch zu schnell und unvorbereitet mit Fehlwürfen abgeschlossen, was die Cloppenburger konzentriert, meist über den herausragenden Kreisläufer Ole Harms (insgesamt 13 Treffer), nutzten. Binnen vier Minuten zogen sie auf 12:7 (18.) davon und bauten bis zur Halbzeitpause gegen immer hektischer agierende Beckdorfer den Vorsprung auf ein vorentscheidendes 20:12 aus.
Die zweite Hälfte begann mit einem Aufbäumen der Beckdorfer, die bis zum 15:20 (36.) verkürzten. Dann jedoch nahmen wiederum die Cloppenburger das Heft in die Hand und brachten das Spiel, angeführt von überragenden Kreisläufer und einer zupackenden Abwehr, sicher zu Ende.
Den Beckdorfern, denen man Kampfgeist und Willen nicht absprechen konnte, fehlte wie schon so oft in dieser Saison Abstimmung, Biss und die ordnende Hand in der Abwehr. Dem Angriff fehlte es mit Ausnahme von Arnd Sasse, der mit zehn Treffern Beckdorfs herausragender Torschütze war, an Tiefe und Effektivität. Symptomatisch war der letzte Beckdorfer Angriff Sekunden vor dem Abpfiff, in dem zunächst Jan Hermann und im Nachwurf Finn Nowacki freistehend am Gästekeeper scheiterten.
SVB-Coach Steffen Aevermann lobte den Kreisläufer und die Cleverness des Gegners. Eine Erklärung für den Einbruch in der ersten Halbzeit hatte er nicht.
SV Beckdorf: Stielert (18.-60. Min.), Domann (1.-18.), Belizaire, Nowacki 4, Rudolphi 1, Hermann 1, Bowe 1/1, Benner 1, Sasse 10, Kahrs, Scholz 5, Jansen 4, Fuhrmann 1.
Siebenmeter: SVB 1/1 – TVC 4/4.
Zeitstrafen: SVB 2 – TVC 4.
Zuschauer: 180
Schiedsrichter: Habben/Kurtz-Bruns (Lüneburg)
Nächstes Spiel: TV Bissendorf-Holte – SVB (So., 4. Februar, 17 Uhr).
Wie fühlt es sich an, nach mehr als einem halben Jahr Pause wieder auf der Platte zu stehen, noch dazu in Beckdorf?
Es hat Spaß gemacht. Am Anfang hatte ich doch Probleme mit dem Tempo, war kurzatmig. Später ging es besser. Ich meine, dass in der Mannschaft genug Talent ist, um in der Oberliga zu bestehen. Wir müssen unser Timing verbessern und weitermachen.
Wie bewerten Sie das Spiel?
Entscheidend war, dass wir über die Spieldauer den gegnerischen Kreisläufer nicht in den Griff bekommen haben. In der zweiten Hälfte lief es besser, aber die acht Tore Rückstand aus der ersten Halbzeit waren nicht mehr aufzuholen.
Und wie bewerten Sie ihre eigene Leistung?
Ach, das war für den Anfang ganz okay, insgesamt durchwachsen. Vor allem müssen die Abschlüsse besser werden. Mir fehlt es da noch an Präzision und auch an Wurfkraft.
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