Beim Schlusslicht der Dritten Liga fehlt die mannschaftliche Geschlossenheit. Ausgerechnet gegen Magdeburg hätte das nicht passieren dürfen…
Für den SV Beckdorf gibt es in Magdeburg nichts zu holen. Beim SC Magdeburg II setzte es eine 24:26 (14:15) Niederlage. Beckdorf ist mit nur einem Sieg Tabellenletzter der dritten Handball-Liga Nord, vier Punkte fehlen bereits zum rettenden 13. Tabellenplatz.
Der SV Beckdorf hatte sich, auch ohne die Langzeitverletzten Rok Setnikar und Vito Clemens, viel vorgenommen. Auch die Magdeburger hatten bisher nur eine Partie siegreich beendet, zuletzt aber mit einer knappen Niederlage beim Spitzenreiter Henstedt-Ulzburg aufhorchen lassen. Durch schnelle Bälle im Angriff sollten die Außen- und Kreisspieler in Position gebracht und der Rückraum entlastet werden. Die Abwehr sollte sich, so Beckdorfs Coach Rayco Rodriguez, auf Magdeburgs Rückraum mit Spielmacher Jan Hübner und den zum Erstliga-Kader gehörenden Tim Wiebe auf der linken Angriffsseite konzentrieren.
Wie schon so oft in dieser Saison ging der Plan in der ersten Halbzeit zumindest teilweise auf. Mit Rückhalt Stefan Stielert im Tor stand die Abwehr. Im Angriff dagegen wurden die Vorgaben nur teilweise umgesetzt. Immer wieder luden technische Fehler (mehr als zehn in der ersten Hälfte) Magdeburg zum Gegenstoß ein. Dennoch hielten die Beckdorfer mit und das Spiel (6:7, 15. Min.; 12:12, 25. Min.) offen. Zur Halbzeit war beim 14:15-Rückstand für den SV Beckdorf noch alles drin.
Der sonst in dieser Saison gewohnte Einbruch der Beckdorfer zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb gegen den Magdeburger SC II aus. Obwohl sich die technischen Fehler im Angriff weiter häuften und Egoismus beim Torwurf die Beckdorfs Chancen schmälerte, blieb die Mannschaft dran. Beckdorf ließ sich nicht abhängen (19:18, 40. Min.; 22:21, 50. Min. für Magdeburg). Die dann trotzdem wieder einmal für den SV Beckdorf folgende Niederlage wurde mit zwei aufeinander folgenden überflüssigen Zeitstrafen in der Schlussphase eingeleitet. Zwischen der 55. und 59. Minute spielten die Beckdorfer in Unterzahl. In diesen Minuten warfen die Magdeburger einen Drei-Tore-Vorsprung (25:22) heraus. Auch zwei Treffer von Tobias Hesslein und Torben Ankersen in der Schlussminute änderten an der 24:26-Niederlage nichts mehr.
Beckdorfs Coach Rayco Rodriguez war nach der Partie bedient. „Drei dumme Zeitstrafen und zwei verworfene Siebenmeter in der zweiten Halbzeit haben heute für die Niederlage gereicht. Trotz der viel zu hohen Fehlerquote im Angriff hätten wir es mit mehr mannschaftlicher Geschlossenheit und Disziplin packen können.“ Und der sichtlich enttäuschte Coach setzte noch einen drauf: „Wir waren heute der achte Magdeburger auf der Platte.“
Auf die Beckdorfer warten jetzt bis zur Weihnachtspause noch Spiele zu Hause gegen DHK Flensborg und den OHV Aurich; auswärts geht es zu der noch sieglosen Mannschaft von Grün Weiß Werder. Ohne schnellstmögliche Verstärkungen dürfte der SV Beckdorf kaum Chancen haben, dem Abstieg zu entrinnen, ein langer Abschied aus der Dritten Liga scheint eingeleitet. (wt)
Die Statistik
SV Beckdorf: Stielert, Knust, Rudolphi, Werner, Wertz 6, Hesslein 7/1, Bowe, Ankersen 2, Kreicbergs, Schmidt, Juzups, Kahrs, Jansen 4, Trifanovs 5
Siebenmeter: SVB 3/1; SCM 3/1
Zeitstrafen: SVB 5; SCM 4
Zuschauer: 370
Schiedsrichter: Jäger/Thomas (Görlitz/Neustadt-Sebnitz).
Quelle: Tageblatt
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