Es ist lange her, dass der SV Beckdorf und der Buxtehuder SV eine ambitioniert spielende und leistungsorientierte männliche Jugendhandballmannschaft am Start hatten. Langfristig soll sich das ändern. Die beiden Vereine kooperieren jetzt miteinander.
Karsten von Eitzen, Nadine Völkers und Jonathan Pape stellen das Projekt vor. Der Buxtehuder SV und der SV Beckdorf kooperieren im Jugendhandball. Foto: Berlin
eckdorf. „Bube“ klingt doch schön. Und ist irgendwie passend. Findet Nadine Völkers und lacht. Völkers engagiert sich schon lange für den Kinder- und Jugendhandball beim SV Beckdorf. An diesem Abend sitzt sie gemeinsam mit Karsten von Eitzen und Jonathan Pape vom Buxtehuder SV in einem Besprechungsraum der Beckdorfer Sporthalle und erklärt das neueste Projekt der beiden Vereine.
„Bube“ könnte für die beiden kooperierenden Vereine Buxtehude und Beckdorf stehen. Oder für die Jungs, die das Projekt künftig mit Leben füllen sollen. Die Bezeichnung ist aber allenfalls ein nicht ganz ernstzunehmender Arbeitstitel.
In der nächsten Saison gehen der Buxtehuder SV und der SV Beckdorf im Handballverband Niedersachsen-Bremen (HVNB) als Männliche Jugendspielgemeinschaft Buxtehude/Beckdorf (MJSG) an den Start.
Der HVNB hatte die Regeln für Jugendspielgemeinschaften ein wenig gelockert. Nicht ganze Handball-Abteilungen müssen sich zusammenschließen, nun ist eine solche Fusion auch nur für Mädchen oder nur für Jungen erlaubt. Dass der Buxtehuder SV vom Hamburger Verband zum HVNB gewechselt ist, in dem Beckdorf lange ist, erleichtert das Bürokratische ebenfalls.
„Mit dieser Jugendspielgemeinschaft können wir dem männlichen Nachwuchs Perspektiven bieten“, sagt Karsten von Eitzen. Von Eitzen ist am Gymnasium Süd in Buxtehude Lehrer und verantwortet dort das Sportliche an der Partnerschule des Leistungssports – ein Projekt, das jungen Handballern und Handballerinnen die Talentförderung ermöglicht. Jonathan Pape ist stellvertretender Abteilungsleiter und Trainer der BSV-Männermannschaft.
Noch dauert es ein paar Jahre, bis Beckdorfer oder Buxtehuder Jungen in die Männermannschaften der beiden Vereine streben. „Wir haben ein Loch von fünf Jahren“, sagt Völkers. In Buxtehude spielen die ältesten Jungen aktuell in der B-Jugend, haben also auch noch zwei, drei Jahre Zeit.
Aber wenn es so weit ist, könnte der SV Beckdorf, wenn alles wie geplant läuft, eine Männermannschaft in der Regionalliga (vierte Liga) und eine in der Landesliga (sechste Liga) bieten. Der BSV spielt derzeit aussichtsreich in der Regionsoberliga um den Aufstieg in die Landesliga.
Insgesamt 120 junge Handballer und mehr als ein Dutzend Trainer und Betreuer werfen die beiden Vereine sprichwörtlich in einen Topf. Derzeit beim SV Beckdorf organisiert sind Kinder in Ballgewöhnungsgruppen und Spieler von der E- bis zur C-Jugend, die Ältesten sind 14 Jahre alt. Der Buxtehuder SV hat die Altersklassen bis zur B-Jugend besetzt, also bis zu den 15- und 16-Jährigen.
In den meisten Jahrgängen kann die MJSG ab der Saison 2024/2025 mehrere Teams an den Start bringen und deckt damit breitensportliche und leistungsorientierte Ansprüche ab. „Jeder soll seine Heimat finden“, sagt Nadine Völkers. Ab der C-Jugend aufwärts werden die Mannschaften gemischt. Damit kein Verein zu kurz kommt, werden die Heimspiele in den jeweiligen Ligen auf die Sporthallen in Buxtehude und Beckdorf aufgeteilt. Ebenso das Training.
Völkers, Pape und von Eitzen haben das Konzept in ihren Vereinen und bei Elternabenden vorgestellt. Die Resonanz sei gut gewesen. Keiner habe sich spontan abgemeldet. Das sei immer ein gutes Zeichen. Den Eltern war demnach wichtig, dass die MJSG Hobby-Handballern und Leistungssportlern gleichermaßen eine Heimat bietet.
Viele Kinder beider Vereine kennen sich sowieso schon seit Jahren, weil sie gemeinsam zur Schule gehen, gemeinsam die Sportförderung des Gymnasiums Süd genießen oder bei Jugend-trainiert-für-Olympia ohnehin in einer Mannschaft spielen. Da war die Kooperation des SV Beckdorf und des Buxtehuder SV nur logische Konsequenz.
Quelle: tageblatt.de
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